Deeper Standards

„…wie eine Erinnerung, leise, nachdenklich und herzenswarm.“
(Lüneburger Landeszeitung)

„Ein außergewöhnliches Album mit hochaktuellen Interpretationen.“
(NDR)

Nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Folk“

Wir freuen uns sehr, dass wir unser besonderes Programm bei dem ebenso besonderen italienisch-amerikanischen Klassik und Jazz Label ODRADEK veröffentlichen dürfen. Die CD ist im weltweiten Vertrieb physisch und digital seit Mitte Januar 2022 erhältlich.

www.odradek-records.com

Mit Deeper Standards setzen wir unsere vierzehnjährige künstlerische Reise getreu unserem künstlerischen Credo „Tradition mit Innovation zu verschmelzen“ fort, indem wir ein neues musikalisches Terrain erkunden, aber näher an unseren eigenen Wurzeln und musikalischen Traditionen als je zuvor.

Deeper Standards ist inspiriert von der Sprache und den Liedern unserer Großeltern, die Plattdeutsch sprachen und sangen, eine alte westgermanische Sprachvariante, die hauptsächlich in Norddeutschland gesprochen wird. Diese Sprache ist zugleich auch das lebendige, identitätsstiftende Erbe einer über 1500 Jahre alten Verbindung zwischen nordischen Ländern, einschließlich England und Schottland, wo Sachsen und Friesen bereits im fünften Jahrhundert siedelten. Auf Deeper Standards präsentieren wir Instrumentalversionen von Volksliedern, die von dem Leben und den Lebenshoffnungen der Bauern, Schiffer, Handwerker in dieser besonderen Landschaft zwischen Wald- und Marschland, Moor und offener See erzählen. Diese Neuinterpretationen offenbaren eine Schatztruhe zeitloser, authentischer und tiefer Wahrheiten über das alltägliche Leben, die in unserer heutigen, mehr und mehr fragmentarischen und globalisierten Welt von besonderer Bedeutung sind.

Da uns beide für diese Hommage an unsere Kindheitswurzeln ein Sinn für Stille, Schlichtheit und leise Töne leitete, wählten wir historische Instrumente, die aus ihrer inneren Begrenztheit heraus zu einem intimen Zusammenspiel und kreativen Ausdruck inspirieren. Für Uwe betont dies besonders zwei Qualitäten, die ihm sehr wichtig geworden sind und schon von ihrem Erfinder Adolphe Sax intendiert waren: das Saxophon als lyrisches Instrument mit beinahe vokalen Fähigkeiten, einem Text instrumentalen Ausdruck zu verleihen, und die Fähigkeit des Saxophonklanges in der Verschmelzung mit anderen Instrumenten zu einem neuen gemeinsamen Klang zu finden. Auf Deeper Standards spielt Uwe daher historische Saxophone, die an diese Klangtradition anschließen, unter anderem eines der letztgebauten Altsaxophone von Adolphe Sax aus dem Jahre 1881 und den ersten analogen Blaswandler, das Lyricon I von Bill Bernardi. Er freut sich besonders, dass diese lyrischen Erkundungen mit Liedern geschehen, die in seiner Kindheit so bedeutsam und entscheidend für ihn waren.

Es gibt kein Instrument, das speziell für den Jazz entwickelt wurde. Stattdessen wendete er in seiner Entwicklung seine musikalischen Parameter immer auf bereits vorhandene Instrumente an. Selbst das Saxophon wurde schon 1840 als klassisches Orchesterinstrument entwickelt und fand erstmalig mit Sidney Bechet und Frankie Trumbauer in den Jazz des frühen 20. Jahrhunderts zu einem neuen eigenständigen Klangausdruck. Der Jazz hat also für vorhandene Instrumente stets auch neue Spieltechniken entwickelt und damit deren Ausdrucksmöglichkeiten oftmals auch in neu entstandenen Stilen erweitert; warum sollte das nicht auch für das Harmonium gelten? In unserer Erfahrung sind es besonders die vermeintlichen Limitationen dieser Instrumente, die neue musikalische Erzählmöglichkeiten gerade aus der Perspektive des Jazz ermöglichen. Zu unserer großen Freude sind ein paar dieser Klanggeschichten nun auf Deeper Standards dokumentiert.